Eigentlich wollte ich „Flamingos und Kirschen“ als Überschrift für diesen Blogbeitrag verwenden aber ich hatte Sorge, es könnte so aussehen, als ob ich auf irgendeinen Trend mit aufspringen möchte.
Obwohl dieser Flamingo-Trend ist ja auch schon wieder fast vorbei, oder?
Jetzt werden erst mal die Lamas, bzw. Alpakas „verheizt“. Ich finde das immer ganz erstaunlich, wo plötzlich solche Trends herkommen, wie sie auftauchen und wieder verschwinden…
Also nach den Alpakas dann: Pandas und Kirschen! Ich finde die Kombination sehr verlockend!
Die Dosen – frei gedreht, bunt glasiert und mit Plastikfundstücken als Griff versehen fertige ich nun schon seit einigen Jahren. Die Idee, banales Plastikspielzeug aus den Kinderzimmern zu nehmen, auf edle, kleine Keramik-Döschen zu montieren, so daß sie die Geschichten dieser Plastikfiguren in einem anderen Kontext weitererzählt werden, finde ich nach wie vor reizvoll.
Am Wochenende über die Flohmärkte zu gehen und nach schönen, albernen, interessanten Plastik-Teilen zu suchen gehört genauso zum Prozess der Herstellung wie das Drehen der Dosen auf der Töpferscheibe und das spätere Schneiden, Sägen, Bohren und Verkleben der Fundstücke.
Einige Keramikliebhaber waren (oder sind) zwar entsetzt von dieser Materialkombination, aber die Fans und Käufer für diese Teile überwiegen und mein Spaß damit alle male.
Vom 26. Januar bis April stelle ich bei Bettina Fehmel und Christine Weiss in Berlin aus. Hierfür habe ich über 70 neue Dosengefertigt. Diese habe ich im Weihnachtsgeschäft sorgfältig vor meinen Kunden versteckt und noch vor dem Jahreswechsel von Patrick Essex fotografieren lassen.
Ich werde diese Dosen noch lange anfertigen weil ich Lust darauf habe. Worauf ich keine Lust habe ist es, irgendwelchen Trends hinterher zu laufen. Manche Dinge dürfen in unserer schnelllebigen Zeit gerne auch mal ein paar Jahre oder Jahrzehnte Bestand haben.
Von mir aus dürfen es dann aber auch mal Flamingos sein:
