Seit vielen Jahren gibt es bei mir Beziehungen zu einem ganz anderen Gewerk, dem Goldschmiede-Handwerk.
Vor 30 Jahren habe ich Ursula Woerner kennengelernt, die ihre Ausbildung zur Goldschmiedin anfing, als ich meine Töpferlehre startete. Wir begannen dann auch zeitgleich ein Studium in unserem jeweiligen Handwerk und sind seit damals befreundet. Sie war einige Jahre später dann die ersten Gastausstellerin in meinem damaligen Atelier in Bonn.
Ein paar Jahre später hat die Kölner Goldschmiedin Cordula Rössler bei mir ausgestellt.
Sie brachte mich auf die Idee und meinte, dass ich sicherlich gut ein Modell für einen Ring herstellen könnte und drückte mir einen Wachs-Rohling in die Hand. Ich habe gesägt, geschnitzt, geschnitten, gefeilt, geschmirgelt und irgendwann war es fertig – mein Modell in Wachs. Dieses wurde in die Gießerei gegeben und einige Tage später hatte ich einen Abguss in Silber zurück. Relativ verblüfft wie grob der Ring in Silber im Vergleich zu dem Wachsmodell wirkte, musste ich mich nun an die Arbeit machen, diesen Silberring zu bearbeiten. Wieder feilen, schleifen und schmirgeln – hier zeigte sich dann wirklich ein starker Unterschied zu meinem Handwerk. Ton ist plastisch – man kann ihn schnell verformen, etwas wegnehmen und wieder hinzufügen. Die Arbeit an einem kleinen starren Werkstück war mir fremd, aber nach einem kleinen Kampf und mit bester Beratung von Cordula hatte ich irgendwann meinen fertigen Ring in der Hand und von nun an viele Jahre an der Hand.
Bei einer gemeinsamen Ausstellung 2010 in Bonn traf ich Lauren Geissler, mit der ich seitdem befreundet bin und schon ein paar gemeinsame Ausstellungen und Projekte realisiert habe.
2013 bin ich der Gruppe „Angewandte Kunst Köln“ beigetreten. Hier habe ich weitere Goldschmied*innen kennengelernt:
Als Jutta Grote mit ihrem Laden in die Ladmannstrasse umzog war ich ihr erster Gastaussteller dort.
Ein Jahr später – Keramik und Schmuck passen anscheinend gut zusammen – war ich zu Gast im Atelier und Ladenlokal von Katrin Brusius in Sülz.
Beim Aufbau unserer Ausstellung dort ist es irgendwie passiert, dass ich meinen damals angefertigten Ring verlor – ich verstehe bis heute nicht wie das passieren konnte. Ich war sehr traurig, denn er war mir über viele Jahre ans Herz gewachsen und ein bisschen zu meinem Markenzeichen geworden.
Mitte 2021 gab es vom Bundesland Nordrheinwestfalen ein Künstlerstipendium, für das man sich mit einem Projekt bewerben konnte. Ich habe entschieden, diese Gelegenheit zu nutzen, um endlich den verlorengegangenen Ring wieder herzustellen und darüber hinaus tiefer in das Thema einzusteigen und verschiedene Versionen und Größen des Rings herzustellen.
Mit bester Beratung und ausgeliehenen Werkzeugen von Lauren habe ich mich an die Arbeit gemacht.
Ich habe mir einen provisorischen Arbeitsplatz in meiner Wohnung eingerichtet und abends – nach meiner Arbeit in der Keramikwerkstatt – dann also wieder gesägt und gefeilt, geschnitten und geschmirgelt. Für jede Frage, die aufkam, konnte ich mich an meine Freund*innen aus dem anderen Gewerk wenden. Auch Sabine Braunfisch aus der Südstadt ist mir eine tolle Beraterin (nicht nur) in Schmuckangelegenheiten!
Und nun sind sie fertig – die Schillo-Ringe! Ich habe versucht, möglichst verschiedene Größen herzustellen – für all die unterschiedlichen Hände von Euch.
Kommt gerne mal in die Liebigstrasse und schaut, ob Euch einer passt!
In der Vorweihnachtszeit habe ich zusätzlich auch an allen Samstagen von 11 – 18 Uhr geöffnet.
Ich würde mich freuen, Euch mal wiederzusehen!
Öffnungszeiten:
wie immer: dienstags – freitags | 14 – 18 Uhr
und außerdem samstags: 27. November, 4., 11. und 18. Dezember | 11 – 18 Uhr
…und falls wir uns nicht mehr sehen wünsche ich schon jetzt: